Der Leckarsch

 

Die als Wahrzeichen bekannte Schlussfigur in der anstößigen Stellung am Südwesterker des Oberschlosses stammt aus der Zeit des Umbauses zum Renaissanceschloss um 1530. Sie wird als "Drolerie" (frz.: drollige, oft drastische Darstellung von Menschen, Tieren oder Fabelwesen in der mittelalterlichen Kunst) angesehen.
Die im Zusammenhang damit stehende Sage mit den beiden Brüdern Wolfer und Lutger hat kein Wahrheitsgehalt und bleibt eine Legende.


Gekürzte Fassung der Sage von Ludwig Bechstein
Einst wohnten zwei Brüder Wolfer und Lutger auf dem Oberschloss. Sie kamen in Steit und teilten den Besitz. Der ältere Bruder Wolfer behielt das Oberschloss, der jüngere Bruder Lutger zog in die Ferne. Zuvor aber deutete er dahin, wo heute die Niederburg steht und rief: "Ich komme zurück und werde dorthin eine Burg bauen."
Da rief Wolfer höhnisch: "Wenn dir das gelingt, werde ich mich am Arsch lecken!"

Nach Jahren kehrte Lutger zurück und baute wirklich gegenüber die Burg. Nun mußte Wolfer sein gegebenes Ritterwort erfüllen und das Unmögliche tun, wobei er ums Leben kam.
Lutger ließ zum Andenken an diese Begebenheit, den Wolfer in der gezwungenen Stellung, in Stein gehauen, abbilden.
Diese Figur wird heute noch als "Wahrzeichen" bezeichnet.




Auf den damaligen Notgeldscheinen wurde der "Leckarsch" verewigt ...